Inka-Paletten

Bei den sogenannten Inka-Paletten handelt es sich um eine spezielle Form von Holzeinwegpaletten, die aber letztendlich auch als wiederverwendbare Mehrwegpaletten genutzt werden. Grundsätzlich sind auch Paletten, die als Holzeinwegpaletten bezeichnet werden, mehrmals zu gebrauchen. Dies wird in der Praxis auch getan. Entweder werden die leeren Paletten dem Spediteur für den nächsten Transport wieder mitgegeben, sind dann also auch keine Holzeinwegpaletten mehr, oder die gebrauchten Holzeinwegpaletten werden weiterverkauft, so dass sie letztendlich auch mehr als ein Mal zum Einsatz kommen.

Holzeinwegpaletten bieten sich immer dann an, wenn die zu transportierenden Produkte nicht auf Paletten mit Euroformat passen. Oftmals ist es auch ausreichend, eine halbe Palette zu benutzen. Zudem ist diese Lösung platzsparender. Der Transport auf Holzeinwegpaletten kann sehr flexibel gestaltet werden, da es diese Paletten in den unterschiedlichsten Größen gibt. Sie sind sehr preiswert und ermöglichen eine effiziente Verladung. Der Platz im Lastkraftwagen kann optimal genutzt werden. Transportkosten können so gespart werden, und zudem reduziert sich der CO2-Ausstoß, was wiederum der Umwelt zugute kommt. Nicht nur die Beschaffungskosten von Holzeinwegpaletten sind sehr günstig, sondern es entstehen keine weiteren Kosten für Tausch und Verwaltungsaufwand. Das Eigengewicht von Holzeinwegpaletten ist geringer als das der Tauschpaletten, dennoch können sie mehrere Male verwendet werden.

Die Inkapalette weist, im Gegensatz zu herkömmlichen Transportpaletten, einige Unterscheidungsmerkmale und Vorteile auf. Für den Transport von Gütern, egal ob als LKW-, Schiffs- oder Luftfracht, ist sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Inkapaletten sind äußerst raumsparend, da sie ineinander zu stapeln sind. Auch sie gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Die gängigen Abmessungen in mm sind 600 x 400, 800 x 600, 1200 x 800, 1200 x 1000, und 1140 x 1140. Jede Inkapalette ist, außer in den normalen Abmessungen von Europaletten, auch als achtel, viertel und halbe Palette erhältlich. Eine Inkapalette wiegt nur die Hälfte im Vergleich zu einer normalen Holzpalette. Inkapaletten werden in einem speziellen Verfahren hergestellt. Die Inkapalette ist nicht handwerklich zu produzieren, sondern es bedarf industrieller Großanlagen um sie herzustellen.

Anders als herkömmliche Holzpaletten haben die Inkapaletten einen geschlossenen Boden. Somit wird das Ladegut optimal vor Schmutz und Nässe geschützt. Zudem weisen sie keine scharfen Kanten auf. Inkapaletten werden ohne Nägel oder Schrauben hergestellt. Ihre Handhabung ist alleine dadurch gefahrenfreier. Die abgerundeten Ecken und eine konische Fußform ermöglichen ein leichtes Einstretchen. Im Export nehmen die Inkapaletten einen sehr hohen Anteil ein, da sie die ISPM 15-Richtlinien (ISPM = International Standard for Phytosanitary Measures) erfüllen, und somit ohne Sonderbehandlungen im Exportgeschäft eingesetzt werden können. Inkapaletten gelten nicht als Massivholzpaletten, und fallen dadurch auch nicht unter die, für Massivholz, anwendbaren Bestimmungen. Das minimiert am Ende die Exportkosten. Somit ist die Inkapalette gerade für den Transport in folgende Länder eine optimale Palette: Südafrika, USA, Mexiko, Taiwan, Neuseeland, China, Kanada, Südamerika und Australien.

Inkapaletten werden aus Industrierestholz, Abfällen der Sägewerke, Holzspänen und alten Paletten produziert. Diese Holzabfälle sind der Rohstoff der Inkapaletten. Nachdem diese Holzreste geschreddert sind, werden sie bei circa 150°C getrocknet. Es verbleibt eine Restfeuchte, die nur noch ungefähr 4 % ausmacht. Nun wird den Holzspänen der Harnstoffharz beigemischt. Nachdem die Späne mit diesem speziellen Harz verleimt wurden kommen sie in Stahlformen. Mit ungefähr 90 Bar Druck und einer Hitze von 200°C werden sie abschließend in die Form gepresst. Als fertige Inkapaletten verlassen sie die Stahlformen. Inkapaletten sind durch das Verfahren der Herstellung und der Hitze, der sie bei der Pressung ausgesetzt sind, frei von Larven, Eiern und Insekten.

Da die Inkapalette aus Holzabfällen hergestellt wird, bedarf sie keiner Sonderentsorgung. Die Inkapalette zählt nach Einsatz zum Altholz, das zu 100 % biologisch abbaubar ist. Somit ist die Entsorgung einer Inkapalette kostenlos. Seit mittlerweile fast schon 40 Jahren kommen Inkapaletten zu Transportzwecken von Gütern jeglicher Art zum Einsatz. Ihre Umweltfreundlichkeit ist zunehmend bekannter geworden, und rein wirtschaftlich spricht alleine schon das geringe Eigengewicht und ihre platzsparende Eigenschaft, weil ineinander stapelbar, für sich. Trotz der sehr strengen PEFC-Kriterien sind die Paletten zertifiziert und tragen das PEFC-Siegel. Eine lückenlose Dokumentation über die Herkunft der Holzrohstoffe ist erforderlich. Geprüft wird die komplette Herstellungskette bis zum Endprodukt. Die Inkapalette trägt nun dieses Siegel. Erstaunlich ist, dass sie sogar nach endgültiger Nutzung noch als Bodendünger geeignet ist. Hierfür muss sie lediglich geschreddert werden. Somit schonen diese Paletten die wirtschaftlichen Ressourcen und die Umwelt.